Exit-Strategie in der Praxis – wie man den Verkauf oder Börsengang in KMU und Start-ups effektiv plant
- Joanna Dmitruk
- vor 7 Tagen
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Die Planung des Ausstiegs aus dem Geschäft ist kein Zeichen von Pessimismus, sondern von Professionalität. Eine gut durchdachte Exit-Strategie steigert den Wert des Unternehmens, minimiert das Transaktionsrisiko und gibt dem Eigentümer die Kontrolle über den Zeitpunkt und die Art des Ausstiegs, also den Verkauf des Unternehmens. Dies ist nicht nur ein Thema für große Unternehmen und Konzerne – immer mehr Inhaber von Start-ups und KMU planen aktiv ihr „Happy End” und den Übergang von der Rolle des Eigentümers zum Investor oder Rentier.
Was ist eine Exit-Strategie?
Eine Exit-Strategie ist ein geplanter Ausstieg aus einer Investition – durch Verkauf des Unternehmens, Börsengang, Übergabe der Geschäftsführung an einen Partner oder schrittweise Übertragung des Eigentums (z. B. im Rahmen einer Familiennachfolge). Ziel ist es, den Wert des Unternehmens zum optimalen Zeitpunkt und in optimaler Form zu monetarisieren – finanziell, rechtlich und operativ.
Ein gut geplanter Ausstieg schützt die Interessen des Eigentümers und seiner Familie, sichert die Mitarbeiter und Kunden und kann die Aufmerksamkeit qualitativ hochwertiger Investoren auf sich ziehen – da sie wissen, dass es einen klaren Ausstiegsplan gibt.
Typische Ausstiegspfade
Es gibt mehrere klassische Szenarien für den Ausstieg aus dem Geschäft:
Verkauf an einen strategischen Investor: gute Bewertung, Möglichkeit zur Weiterentwicklung des Unternehmens innerhalb einer größeren Organisation.
IPO (Initial Public Offering): Der Börsengang bringt Prestige und die Möglichkeit, erhebliche Mittel zu beschaffen, ist jedoch kostspielig und mit vielen Formalitäten verbunden.
MBO (Management Buy-Out): Das Managementteam übernimmt das Unternehmen, wodurch häufig die Kontinuität und die Unternehmenskultur erhalten bleiben.
Familiäre Nachfolge: Die Übergabe des Unternehmens an die Familie ist in Polen ein gängiges Modell, dessen Umsetzung jedoch mitunter schwierig ist.
Verkauf an einen Investmentfonds (VC/PE): Eine gute Lösung für Start-ups und Unternehmen mit Wachstumspotenzial, die jedoch mit einer starken externen Kontrolle verbunden ist.
Wann sollte man über einen Ausstieg nachdenken?
Der beste Zeitpunkt, um mit der Planung des Ausstiegs zu beginnen, ist... jetzt. Auch wenn der Eigentümer nicht plant, das Unternehmen in naher Zukunft zu verkaufen, ist es gut, eine Strategie für unerwartete Umstände zu haben. Die Planung des Ausstiegs ist auch Teil einer gesunden Unternehmensführung – ein auf den Verkauf vorbereitetes Unternehmen ist ein geordnetes, stabiles und für den Markt attraktiveres Unternehmen.
5 Säulen der Verkaufsvorbereitung
Businessplan und KPIs – Investoren erwarten eine klar formulierte Strategie und realistische Finanzdaten.
Bewertung – Die Kenntnis des Unternehmenswertes ermöglicht Verhandlungen aus einer Position der Stärke.
Bereitschaft zur Due Diligence – vollständige finanzielle, rechtliche und operative Dokumentation.
Operative Unabhängigkeit – Ein Unternehmen, das ohne direkte Beteiligung des Eigentümers agiert, ist wertvoller.
ESG-Aspekte – soziale Verantwortung, nachhaltige Entwicklung und eine gute Führungsstruktur beeinflussen zunehmend die Entscheidungen von Investoren.
Wie läuft der Verkauf ab?
Der Verkaufsprozess lässt sich in mehrere Phasen unterteilen:
Bewertung der Verkaufsbereitschaft – Analyse des Unternehmens hinsichtlich seiner Attraktivität für Investoren.
Auswahl eines Beraters – ein erfahrener M&A-Berater begleitet Sie durch den gesamten Prozess.
Vorbereitung der Unterlagen – Investment-Teaser, Informationsmemorandum, Finanzprognosen.
Einrichtung eines Virtual Data Room – sicherer Raum für die Bereitstellung von Dokumenten für potenzielle Investoren.
Suche und Auswahl von Investoren – Networking, Treffen, Vorgespräche.
Verhandlungen und Unterzeichnung einer Vorvereinbarung (LOI).
Abschluss – Due Diligence, Unterzeichnung des SPA (Sales Purchase Agreement), Abschluss der Transaktion.
Was ist ein VDR und warum lohnt es sich, ihn zu nutzen?
VDR (Virtual Data Room) ist ein sicherer digitaler Raum, in dem ein Unternehmen vertrauliche Dokumente potenziellen Investoren, Beratern oder Geschäftspartnern zur Verfügung stellen kann. Während des Verkaufsprozesses, der Investition oder der Due Diligence bietet VDR folgende Vorteile:
erhöht die Informationssicherheit – nur autorisierte Personen haben Zugriff,
beschleunigt den Transaktionsprozess – alles an einem Ort,
gewährleistet vollständige Kontrolle – es kann nachverfolgt werden, wer wann welche Dokumente eingesehen hat.
Fallstudie: Just Join IT
Das Beispiel des polnischen Start-ups Just Join IT zeigt, dass ein Exit nicht unbedingt einen vollständigen Ausstieg bedeuten muss. Das Unternehmen gewann Minderheitsinvestoren, die ihm Kapital und Unterstützung verschafften und es ihm gleichzeitig ermöglichten, die Kontrolle zu behalten. Ein solches Modell eines schrittweisen Exits kann für viele Gründer attraktiv sein, insbesondere im Technologiesektor.
Checkliste: Ist Ihr Unternehmen bereit für den Exit?
✅ Übersichtliche Finanzberichte (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Cashflow)
✅ Klare Eigentümerstruktur
✅ Schriftlich festgelegte Entwicklungsstrategie und Expansionspläne
✅ Kompetentes Managementteam
✅ Wettbewerbsvorteile (Technologie, Marke, Kundenstamm)
✅ Gesicherte Rechte an geistigem Eigentum
✅ Richtlinien in Übereinstimmung mit dem Gesetz und bewährten Praktiken (Compliance)
Zusammenfassung
Die Ausstiegsstrategie ist ein wesentlicher Bestandteil einer bewussten Unternehmensführung. Auch wenn Sie heute noch nicht an einen Verkauf denken – wenn Sie sich auf die Zukunft vorbereiten, können Sie ruhiger handeln, Wert schaffen und Entscheidungen auf der Grundlage einer langfristigen Perspektive treffen.
Über uns
DealDone ist ein spezialisiertes Unternehmen, das hochwertige Produkte im Bereich Informations- und Datensicherheit anbietet. Wir bieten Digitalisierungsdienstleistungen und Software im Bereich moderner Technologien für den Umgang mit vertraulichen Informationen, geheimen Informationen, sensiblen Daten sowie für die Digitalisierung, Sicherung, Verschlüsselung und Bereitstellung von Daten und Dokumenten innerhalb und außerhalb von Unternehmen.
Seit über 10 Jahren ist DealDone auf die Bereitstellung von Lösungen für die Digitalisierung, Archivierung und Bereitstellung von Dokumenten in Form eines Dokumentenmanagementsystems (DMS) oder eines virtuellen Datenraums (VDR) spezialisiert.
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DealDone ist auch Eigentümer der Portale www.platformainwestora.pl und www.sprzedamfirme.com, mit denen es Transaktionsprozesse im Zusammenhang mit dem Verkauf von Unternehmen, der Kapitalbeschaffung und der Suche nach Investoren für Projekte unterstützt.